Zeitgleich mit der Bundesversammlung (BV) der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) in Frankfurt führte der Berufsverband der Allgemeinzahnärzte in Deutschland (BVAZ) seine von Fortbildungsvorträgen begleitete jährliche Mitgliederversammlung in München durch. In festen Zeittakten wurden die zahlreich aus allen Teilen Deutschlands angereisten Allgemeinzahnärzte über Entwicklungen auf der BV unterrichtet. Umgekehrt nahm der BVAZ über Telefon- und Internetkontakte über Bundesversammlungsdelegierte erfolgreich Einfluss auf Antragsstellungen und Entscheidungsfindungen.
Zum fast zeitgleichen Ende beider Versammlungen fasste die Präsidentin Dr. Dr. Marianne Grimm die Ergebnisse der Bundesversammlung der BZÄK aus Sicht des BVAZ zusammen:
Danach begrüßt der BVAZ den Personalwechsel im geschäftsführenden Vorstand der BZÄK und gratuliert dem bayerischen Kammerpräsidenten Prof. Dr. Christoph Benz zu seiner Wahl zum Vizepräsidenten der BZÄK: "Wir gratulieren Herrn Professor Benz, wünschen ihm eine glückliche Hand bei seinen Amtsgeschäften und bringen unsere Hoffnung zum Ausdruck, dass er sich sehr deutlich für die Wünsche, Anliegen, Bedürfnisse und Ziele der Allgemeinzahnärzte als erdrückender Mehrheit der deutschen Zahnärzteschaft einsetzt".
Die BVAZ-Präsidentin und Bonner Allgemeinzahnärztin Grimm dankte im Namen der BVAZ-Mitglieder den Delegierten der Bundesversammlung für deren eindeutiges Votum zur Stärkung des "Zahnarztes". "Dieser mit deutlicher Mehrheit bei nur wenigen Gegenstimmen beschlossene Antrag ist ein unmissverständlicher Handlungsauftrag für die Bundeszahnärztekammer und die Länderzahnärztekammern, endlich die Mehrheitsinteressen ihrer Mitglieder zu vertreten. Dieses Votum ist aber auch ein deutliches Warnsignal in Richtung all derer, die meinen, unbeobachtet und ungestraft gegen die Mehrheitsinteressen der Deutschen Zahnärzteschaft handeln zu können!"
Zum Hauptdiskussionspunkt "GOZ-Novelle" wollte die BVAZ-Präsidentin eine abschließende fundierte fachlich-sachliche Bewertung den dafür berufeneren GOZ-Referenten der Körperschaften und Vereine/Verbände überlassen. Allerdings fordert sie mit Blick auf das Ergebnis der GOZ-Novellierung die BZÄK dazu auf, künftig deutlicher und schneller die zahnärztliche Basis in ihre Ideen und ihr Handeln einzubeziehen und auf deren Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Die Vereinsführung müsse diese "als vordringliche Aufgabe der Interessenvertretung behandeln, gegebenenfalls fachlich/sachlich untermauern und zeitgleich durch professionelle Lobbyisten umsetzen lassen. Hauptsächlich dafür müssen die vielen, zunehmend schwerer erwirtschafteten Beitragsgelder der Kollegenschaft eingesetzt werden, die bisher zur Aufrechterhaltung einer völlig veralteten Vereinsstruktur aufgebraucht wurden. Nur so ist eine zeitgemäße Berufspolitik für die zahnärztlichen Praxen möglich", so die abschließende Stellungnahme der BVAZ-Präsidentin mit Blick auf die geplante außerordentliche Bundesversammlung zur Reform der Bundeszahnärztekammer.