BVAZ: Dr. Frank muss jetzt die zweite Option wahrnehmen!

In einem offenen Brief hatte wenige Tage vor der hastig einberufenen
außerordentlichen Bundesvorstandssitzung der Bundeszahnärztekammer
(BZÄK e.V.) der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher
Zahnärzte (FVDZ), Dr. Karl-Heinz Sundmacher, den Präsidenten der
Landeszahnärztekammer Hessen und gleichzeitigen Vizepräsidenten der
BZÄK, Dr. Michael Frank, zum Rücktritt aufgefordert. Auslöser waren die
jüngst bekannt gewordenen Gesetzänderungsvorhaben für das hessische
Heilberufsgesetz. Dort soll, wenn es nach Frank geht, die Möglichkeit für
eine neue zahnärztliche Gebietsbezeichnung "Allgemeine Zahnheilkunde"
und zur nebenberuflichen Weiterbildung zum Fachzahnarzt geschaffen
werden.

In sehr deutlichen Worten verweist Sundmacher die nicht überzeugenden
Rechtfertigungsversuche Franks in den Bereich der Fabel. Darüber hinaus
bescheinigt er ihm in seinem Brief eine "schizoide Haltung", da er als
Vizepräsident der BZÄK anders rede als er als hessischer Kammerpräsident
handle.

Laut Sundmacher habe Frank nur noch zwei Handlungsoptionen: Entweder
müsse er als Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer zurücktreten, "um
die Glaubwürdigkeit der Arbeit der BZÄK wiederherzustellen", oder
zumindest "unverzüglich, für die zahnärztliche Öffentlichkeit nachvollziehbar
und auf Dauer jegliche Aktivitäten in Sachen Einführung eines
Weiterbildungsgebietes Fachzahnarzt für Allgemeine Zahnheilkunde"
einstellen.

"Die erste Option – Rücktritt – hat Dr. Frank nicht wahrgenommen",
kommentiert der Geschäftsführer des Berufsverbandes der
Allgemeinzahnärzte in Deutschland (BVAZ), Dr. Dr. Rüdiger Osswald, den
Ausgang der Bundesvorstandssitzung. Nun müsse er öffentlich einräumen,
dass er seine Pläne, einen Fachzahnarzt für Allgemeine Zahnheilkunde
einzuführen, endgültig begraben habe. Ferner müsse er dafür sorgen, dass
sämtliche von ihm initiierten Änderungen umgehend aus der Gesetzesvorlage
gestrichen werden.

"Ein Aussitzen der aktuell für Dr. Frank unbequemen Entwicklungen und
Stimmungen in der Zahnärzteschaft, um später, wenn wieder Ruhe eingekehrt
ist, dort weiterzumachen, wo er gerade gestoppt wurde, wird der BVAZ nicht
tolerieren", so Osswalds eindeutige Botschaft an den BZÄK-Vizechef Frank.